Mischpult: Unterschied zwischen den Versionen

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Es gibt [[analog]]e, [[digital]]e und hybride (analoge mit digitaler Technik kombiniert) Mischpulte. In Analogmischpulten ist das Signal immer ein elektrisches Abbild des [[Schall]]s und wird auch so verarbeitet. In Digitalmischpulten dagegen wird der Ton in ein [[digital]]es Signal umgewandelt und von Prozessoren (meist [[Digitale Signalverarbeitung|DSPs]]) verarbeitet. Hybridpulte besitzen eine digitale Steuerung und analoge Signalverarbeitung.
 
Es gibt [[analog]]e, [[digital]]e und hybride (analoge mit digitaler Technik kombiniert) Mischpulte. In Analogmischpulten ist das Signal immer ein elektrisches Abbild des [[Schall]]s und wird auch so verarbeitet. In Digitalmischpulten dagegen wird der Ton in ein [[digital]]es Signal umgewandelt und von Prozessoren (meist [[Digitale Signalverarbeitung|DSPs]]) verarbeitet. Hybridpulte besitzen eine digitale Steuerung und analoge Signalverarbeitung.
  
Alle diese Techniken haben ihre Vor- und Nachteile. So kann ein kleines Mischpult (Mixer) günstiger in Analogtechnik hergestellt werden, da ein geringerer Schaltungsaufwand nötig ist. Mit der Anzahl der Kanalzüge und Ausgänge wächst der Schaltungsaufwand und damit stetig der Preis an. Große Mischpulte können meistens kostengünstiger in Digitaltechnik hergestellt werden, weil eine Grundausstattung zwar teuerer, eine Erweiterung und Aufteilung allerdings preiswerter ist, da die digitalen Signale von Mikroprozessoren "geleitet" werden und nicht von elektrischen Leiterbahnen. Außerdem wird bei Digitalpulten meistens an der Anzahl von Bedienelementen gespart, weil ein Regler oder eine Taste mit verschiedenen Funktionen belegt werden kann. Bei heutigen Digitalpulten lassen sich meistens alle Einstellungen abspeichern und bei Bedarf komplett wieder zurückholen. Hybridpulte bieten diese Möglichkeit auch für analoge Signalverarbeitung. Der Schaltungsaufwand und damit der Preis ist hierfür jedoch hoch und findet überwiegend in professionellen Tonaufnahmestudios Verwendung.
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Alle diese Techniken haben ihre Vor- und Nachteile. So kann ein kleines Mischpult (Mixer) günstiger in Analogtechnik hergestellt werden, da ein geringerer Schaltungsaufwand nötig ist. Mit der Anzahl der Kanalzüge und Ausgänge wird auch der Schaltungsaufwand größer und damit steigt der Preis an. Große Mischpulte können kostengünstiger in Digitaltechnik hergestellt werden, weil eine Grundausstattung zwar teuerer, eine Erweiterung und Aufteilung allerdings preiswerter ist, da die digitalen Signale von Mikroprozessoren "geleitet" werden und nicht von elektrischen Leiterbahnen. Außerdem wird bei Digitalpulten meistens an der Anzahl von Bedienelementen gespart, weil ein Regler oder eine Taste mit verschiedenen Funktionen belegt werden kann. Bei heutigen Digitalpulten lassen sich meistens alle Einstellungen abspeichern und bei Bedarf komplett wieder zurückholen. Hybridpulte bieten diese Möglichkeit auch für analoge Signalverarbeitung. Der Schaltungsaufwand sowie der Preis sind hierfür jedoch zu hoch und werden überwiegend in professionellen Tonaufnahmestudios angewendet.
  
Es gibt verschiedenste Mischpulte für die jeweiligen tontechnischen Anwendungen (Aufnahme, Mischung, Beschallung, [[DJ]]), die sich in Bezug auf Größe, Ergonomie, Klangeigenschaften und Preis (von 50 € bis über 1 Mio €) stark unterscheiden können und mit Bedacht gewählt werden sollten. Das Mischpult wird als das "Herzstück" jeder tontechnischen Einrichtung angesehen und spielt daher eine Schlüsselrolle.
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Es gibt verschiedenste Mischpulte für die jeweiligen tontechnischen Anwendungen (Aufnahme, Mischung, Beschallung, [[DJ]]), die sich in Bezug auf Größe, Ergonomie, Klangeigenschaften und Preis (von 50 € bis über 1 Millionen €) stark unterscheiden können und mit Bedacht gewählt werden sollten. Das Mischpult wird als das "Herzstück" jeder tontechnischen Einrichtung angesehen und spielt daher eine Schlüsselrolle.
  
 
Die wichtigsten Merkmale eines Mischpultes sind die Anzahl der Eingangskanäle, die Anzahl der Ausgangsbusse, die Klangbearbeitungsmöglichkeiten und die ergonomische Anordnung der Bedienelemente für den jeweiligen Anwendungsbereich.
 
Die wichtigsten Merkmale eines Mischpultes sind die Anzahl der Eingangskanäle, die Anzahl der Ausgangsbusse, die Klangbearbeitungsmöglichkeiten und die ergonomische Anordnung der Bedienelemente für den jeweiligen Anwendungsbereich.
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== Üblicher Aufbau ==
 
== Üblicher Aufbau ==
  
In der Regel folgen alle heutigen Tonmischpulte einem ähnlichen Aufbau der Bedienoberfläche. Als erstes wird das Ton-Eingangssignal über den Line-Eingang oder den Mikrofonvorverstärkereingang eingegeben und dann dem optimalen Arbeitsbereich des Mischpultes angepasst. Dies geschieht mit einem Regler (Eingangsverstärkung, [[Gain]]). Damit hohe verzerrende Signalspitzen erkannt und verhindert werden können, wird das Signal durch eine optische Anzeige ([[Peakmeter]], [[VU-Meter]]) dargestellt. Danach kann die Klangfarbe durch [[Filter]], genannt [[Equalizer]], verändert werden. Davor oder danach kann bei manchen Pulten die Dynamik des Signals ([[Dynamikprozessor]]) beeinflußt werden. An der gleichen Stelle sind üblicherweise sogenannte [[Insert]]buchsen positioniert, die ein [[Einschleifen]] von weiteren [[Effekt]]geräten erlauben. Anschliessend wird gewählt, wohin das Signal geschickt wird. Hier stehen mehrere Möglichkeiten zur Auswahl: Das Signal kann auf sogenannte Effekt- oder [[Monitor]]busse, auch genannt ''[[Aux]]iliary-Wege'', auf Subgruppen (Zusatzsummen, Zusatzbusse) oder den Hauptausgang ([[Master]]bus) geschickt werden. Dabei wird auch entschieden, wo das Signal räumlich [[Lokalisation (Akustik)|lokalisiert]] wird ([[Panorama]]regler = [[Panpot]]). Bevor alle am Mischpult anliegenden Signale zusammengemischt werden, legt der Kanal-Lautstärkeregler (Fader) den Anteil des Einzelsignals an der Ausgangssumme (Masterfader) fest. DJ-Mischpulte haben außerdem fast immer einen [[Crossfader]], um von einem Kanal zum anderen überzublenden.
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In der Regel folgen alle heutigen Tonmischpulte einem ähnlichen Aufbau der Bedienoberfläche. Als erstes wird das Ton-Eingangssignal über den Line-Eingang oder den Mikrofonvorverstärkereingang eingegeben und dann dem optimalen Arbeitsbereich des Mischpultes angepasst. Dieses geschieht mit einem Regler (Eingangsverstärkung, [[Gain]]). Damit hohe verzerrende Signalspitzen erkannt und verhindert werden können, wird das Signal durch eine optische Anzeige ([[Peakmeter]], [[VU-Meter]]) dargestellt. Danach kann die Klangfarbe durch [[Filter]], genannt [[Equalizer]], verändert werden. Davor oder danach kann bei manchen Pulten die Dynamik des Signals ([[Dynamikprozessor]]) beeinflusst werden. An der gleichen Stelle sind üblicherweise sogenannte [[Insert]]buchsen positioniert, die ein [[Einschleifen]] von weiteren [[Effekt]]geräten erlauben. Anschliessend wird gewählt, wohin das Signal geschickt wird. Hier stehen mehrere Möglichkeiten zur Auswahl: Das Signal kann auf sogenannte Effekt- oder [[Monitor]]busse, auch genannt ''[[Aux]]iliary-Wege'', auf Subgruppen (Zusatzsummen, Zusatzbusse) oder den Hauptausgang ([[Master]]bus) geschickt werden. Dabei wird auch entschieden, wo das Signal räumlich [[Lokalisation (Akustik)|lokalisiert]] wird ([[Panorama]]regler = [[Panpot]]). Bevor alle am Mischpult anliegenden Signale zusammengemischt werden, legt der Kanal-Lautstärkeregler (Fader) den Anteil des Einzelsignals an der Ausgangssumme (Masterfader) fest. DJ-Mischpulte haben außerdem fast immer einen [[Crossfader]], um von einem Kanal zum anderen überzublenden.
  
 
== FOH-Mix ==
 
== FOH-Mix ==
  
Mit Front of House bzw. FoH (englisch Hausfront) bezeichnet man ursprünglich den Ort (die Bühne), deren Signale der Techniker als Sound am Veranstaltungsort für das Publikum mischt. Man spricht dort vom FOH-Mix oder einfach vom [[FOH]].
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Mit Front of House bzw. FOH (englisch Hausfront) bezeichnet man ursprünglich den Ort (die Bühne), deren Signale der Techniker als Sound am Veranstaltungsort für das Publikum mischt. Man spricht dort vom FOH-Mix oder einfach vom [[FOH]].
Alle Signale der Bühne werden gegebenenfalls zunächst gesplittet (z.B. für einen separaten Monitormix oder eine Aufnahme) und über [[Multicore]] zum Mischpult am FoH geführt. Das gemischte Stereosignal wird in der Regel über das Multicore zurück ([[Return]]) zu den Endstufen der [[PA]] = [[Beschallungsanlage]] geführt, ebenso die Monitor-Wege, sofern kein separater Monitor-Mix gefahren wird.
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Alle Signale der Bühne werden gegebenenfalls zunächst gesplittet (z.B. für einen separaten Monitormix oder eine Aufnahme) und über [[Multicore]] zum Mischpult am FOH geführt. Das gemischte Stereosignal wird in der Regel über das Multicore zurück ([[Return]]) zu den Endstufen der [[PA]] = [[Beschallungsanlage]] geführt, ebenso die Monitor-Wege, sofern kein separater Monitor-Mix gefahren wird.
  
 
==siehe auch==
 
==siehe auch==
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*[http://www.midasconsoles.com/verona.htm ''Midas Verona'']
 
*[http://www.midasconsoles.com/verona.htm ''Midas Verona'']
 
*[http://www.larking.com/silvana's_images/Neve%20V51%20%20Network.jpg ''AVM Neve'']
 
*[http://www.larking.com/silvana's_images/Neve%20V51%20%20Network.jpg ''AVM Neve'']
 
  
 
Beispiele für mittelgroße Mischpulte:
 
Beispiele für mittelgroße Mischpulte:
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*[http://www.soundtracs.com/soundt/docs/products/ds3/ds3_1.htm ''Soundtracs DS-3'']
 
*[http://www.soundtracs.com/soundt/docs/products/ds3/ds3_1.htm ''Soundtracs DS-3'']
 
*[http://www.uni-marburg.de/hrz/multimedia/ausstattung/audio/dc/venice_320l.jpg ''Midas Venice'']
 
*[http://www.uni-marburg.de/hrz/multimedia/ausstattung/audio/dc/venice_320l.jpg ''Midas Venice'']
 
  
 
Beispiele für preiswerte, semiprofessionelle Mischpulte:
 
Beispiele für preiswerte, semiprofessionelle Mischpulte:
 
*[http://www.mackie.com/products/1642vlzpro/index.html ''Mackie 1642 VLZ Pro'']
 
*[http://www.mackie.com/products/1642vlzpro/index.html ''Mackie 1642 VLZ Pro'']
 
  
 
Mischpultanforderungen speziell für DJs:
 
Mischpultanforderungen speziell für DJs:
 
*[http://www.djnetz.com/community/modules/arms/view.php?w=art&idx=3&page=1 ''DJNETZ.com Mixer-Guide'']
 
*[http://www.djnetz.com/community/modules/arms/view.php?w=art&idx=3&page=1 ''DJNETZ.com Mixer-Guide'']
 
  
 
Beispiele für Software:
 
Beispiele für Software:

Version vom 30. November 2005, 21:58 Uhr

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